Projektberichte
Aktuell in Lusigetti - > Tausche Müll gegen Lebensmittel
hier bereiten wir die einzelnen Pakete vor
so sieht das aus wenn wir einkaufen gehen
Vielen Dank an alle Spender, die es uns ermöglicht haben das wir Anfang April2021 eine zweite Lebensmittelaktion starten konnten.
Aufgrund der momentan immernoch schwierigen Lebenssituation haben wir eine Spendenaktion bei betterplace für Lebensmittel und Schulsachen gestartet.
Die erste 40 Lebensmittelpakete im Februar 2021 wurden in gut einer Woche gegen Altglas oder Plastikmüll getauscht.
Man bekommt Lebensmittel im Tausch für sauber, sortierten Plastikmüll.
Ein Lebensmittelpaket für eine Familie beinnhaltet: Reis, Ugalimehl, Weizenmehl, Kartoffeln, Bohnen, Tee, Seife und 2 Masken
Da auch in Kenia die Schulen wieder geschlossen sind, verwenden wir die Spenden mometan erstmal für Lebensmittelpakete.
erster clean-up in Lusigetti Kenia
Das war unsere erste Taka Taka Aktion in Kenia im Januar 2020. Das erste Taka Taka Projekt in Lusigetti (Kenia) bestand aus einem clean-up und der Verwertung des dabei gesammelten Mülls. Um einen Überblick zu bekommen, wie begeisterungsfähig die Leute in Lusigetti sind, haben wir eine Gruppe aus ca. 15 jungen Ortsansässigen zusammengetrommelt. Wir haben eine kleine Präsentation zur Vorstellung des Projekts und der Ziele vorbereitet.
Wir sind mit Zementsäcken, die zu Mülltüten umfunktioniert wurden und selbstgebastelten Spießen losgezogen und haben reichlich Müll aufgesammelt. Nach 1,5h waren die Säcke prall gefüllt und wir begutachteten unsere Beute.
Anschließend haben wir den Müll nach Hartplastik, Weichplastik, Restmüll, Plastikflaschen und Glas sortiert. Da der Müll oft sehr schmutzig war, haben wir am nächsten Tag die grob verschmutzen Abfälle gereinigt und trocknen lassen. Danach machten wir uns daran die Flaschen mit dem Weichplastik zu stopfen und so wurde aus Müll ein sogenannter Ecobrick (Flaschen mit fest gepresstem Weichplastik). Wir haben uns zum ersten Mal daran versucht die Flaschen zu stopfen und haben unsere Techniken von Flasche zu Flasche verbessert.
Unsere nächste Aktion stand schon in Aussicht, ein ganzer Recycling/Upcycling Workshop an der Berfusschule in dem Karai Childrens Vocational Center. Dort fanden die gesammelten Materialien ihre neue Verwendung.
Unser Fazit nach dem ersten clean up, innerhalb der ersten 500 Meter waren unsere Säcke proppe voll. Unsere Kenianier waren schockiert wie viel Müll in kürzester Zeit zusammen kam. Besonders auffallend war für sie der hohe Anteil an Glasflaschen aus alkoholischem Gebrauch. Wir haben unglaublich viele Flaschen im Gebüsch gefunden und für uns war schnell klar das wir uns einen Glasschneider zulegen sollten. Auch die Masse an Bombonpapiere war erschreckend und überzeugte unsere Kenianier davon, dass die Aufklärungsarbeit in den Schulen beginnen muss und jeder Einzelne etwas dazu beitragen kann. Zu Beginn konnte sich unser Team schlecht vorstellen, das man gebrauchte Plastikflaschen mit Weichplastik stopfen kann um damit wieder etwas Neues herstellen zu können. Das Stopfen der Flaschen war sehr mühsam und zeigte uns das wir deutlich bessere Stöcke zum Stopfen brauchen. Wir konnten unsere Helfer motiveren an unserem nächsten Recycling Tag teilzunehmen um die Ecobricks in etwas Nutzvolles zu verbauen.
Unserer clean-up-team bestand aus : 13 jungen Kenianiern, 2 Berufsschullehrern, Solanka Schäfer (Volunteer und Vereinsmitglied), Anna Schott (Kassenwart) und Sarah Müller (Vereinsmitglied)
Recycling/ Upcycling - Workshop
Ca. 4 Wochen nach unserem ersten clean-up fand unser erster Workshop an der Berufsschule Karai Childrens Vocational Center in Lusigetti statt. Wir (Solanka und Sarah) haben den Workshop vorbereitet und waren ganz aufgeregt wie die ganze Berufsschule wohl unser Thema und die praktischen Projekte aufnehmen wird.
Wir begannen mit einer theoretischen Einführung in das Thema Müll und Umweltschutz. Die Schüler sollten verschiedene Arten von Müll aufzählen, Gegenstände oder Materialien. Sie waren überrascht wie viele verschiedene Müllarten zusammen kamen und sie durften schätzen wie lange diese Materialien brauchen um zu verrotten. Die Augen wurden immer größer als sie hörten, dass Plastik bis zu 500 Jahre brauchen kann und Glasflaschen bis zu einer Million Jahre. Jetzt hatten wir das Interesse und die Aufmerksamkeit der jungen angehenden Handwerker. Wir gingen über zum Thema Müllverbrennung und klärten auf wie schädlich es für jeden einzelnen ist Plastik direkt im Garten zu verbrennen. Zusätzlich erzählten wir ihnen über die Auswirkungen auf die Umwelt. Ein ganz logisches Beispiel war hierzu die Kuh oder der Fisch, der den Müll frisst.
Jetzt ging es daran Alternativen aufzuzeigen wie Müll getrennt und wiederverwendet werden kann. Dazu wollten wir praktische Beispiele und die handwerklichen Tätigkeiten der Schüler in den Vordergrund rücken. Die unterschiedlichen Ausbildungsberufe bildeten je eine Gruppe. Die Schreiner bekamen das Projekt aus einem Autoreifen einen Tisch zu produzieren. Die Frisöre widmeten sich dem Weichplastik und den Ecobricks die anschließend zu einem Hocker verbunden werden sollten. Das Elektrikerteam beschäftigte sich mit dem schneiden von Glasflaschen und fand schnell viele begeisterte Zuschauer. Ein einfaches Kompostsytem in einem Eimer für die Schule legten die Schneiderinnen an. Zusätzlich nähten sie einen Überzug für den Ecobrickhocker aus Zementsäcken.
Jede Gruppe präsentierte die eigenen Ergebnisse und so schloss sich für alle Schüler der Kreis des Mülltrennens. Fast alle gesammelten Materialien des clean-ups konnten wiederverwendet werden und mussten nicht verbrannt werden. Auch die eigenen Geschäftsideen begannen sich in den Köpfen der Schüler zu entwickeln. Alle waren neugierig und würden sehr gerne an unserem nächsten Workshop teilnehmen. Viele konnten sich jetzt vorstellen, dass es hier Ansätze gibt für ihr eigenes Business oder dieses teilweise zu integrieren. Aufgrund der positiven Resonanz und Nachfrage beschlossen wir einen weiteren Workshop in der Berufsschule zu planen.